Hier beschäftigen wir uns in erster Linie mit der großen deutschen Roggensauerteigkultur und den traditionellen deutschen Sauerteigführungen, die alle ohne zusätzliche HefeSaccharomyces cerevisiae (Backhefe, Bäckerhefe, Bierhefe) Backhefe wird als Frischhefe (ca. 70 % Wassergehalt) und Trockenhefe (ca. 5 % Wassergehalt) angeboten. 1 g Trockenhefe entspricht etwa 2,5 Frischhefe. Im frischen Zustand riecht sie fruchtig-aromatisch und bricht muschelig. Trockenhefe wird in Tüten zu je 7 g verkauft, man kann sie anstelle von Frischhefe einsetzen. Frischhefe hält sich bei kühler Lagerung (2 – 8 °C) etwa zwei Wochen ohne Qualitätseinbußen. Der Verlust an Triebkraft mit der Alterung liesse sich durch mehr Hefe ausgleichen- allerdings werden mit zunehmendem Alter bestimmte Enzyme aus abgestorbenen Zellen freigesetzt, die Gluten spalten. Dadurch baut der Teig schneller ab. Außerdem trägt ältere Hefe aufdringliches Aroma ein. Frischhefe sollte daher nach dem Kauf schnellstmöglich verarbeitet werden. Das Einfrieren von Hefe zerstört die Hefezellen und vermindert die Möglichkeit der Hefevermehrung. Auf die Triebkraft hat dies nur geringen Einfluss. Die backtechnischen Eigenschaften von Biohefe unterscheiden sich nahezu nicht von konventioneller Hefe. Sie altert etwas schneller und erreicht nicht ganz die Triebkraft. Wieviel Hefe braucht man? Hefe spaltet die Backgemeinde: mancher meint, dass das Gebäckaroma umso besser wird, je weniger Hefe man einsetzt. Andere mögen eben das Hefearoma in der frischen Backware und halten es für typisch. Man bekommt mit mehr Hefe flauschig- wattige Krumen, diese erstrebenswerte Eigenschaft erkauft man sich mit geringerer Frischhaltung. Nur durch Ausprobieren kann man für sich herausfinden, wie hoch der optimale Anteil für ein Rezept liegt. Für lange Garezeiten von bis zu mehreren Tagen nimmt man eher wenig Hefe und senkt zusätzlich die Teigtemperatur. Dazu sollte auch das passende Mehl gewählt werden, um diese Tortur zu überstehen.
Beispiel: 0,2% Hefe/4°C Teigtemperatur Für extrem kurze Garezeiten wählt man eine Teigtemperatur von 25°C und eine Hefekonzentration von 2,5%, evtl. mit Malzzugabe, um das Nährstoffangebot zu optimieren. Dazwischen sind alle Kombinationen möglich. More funktionieren.
I. Kontext: Sauerteige der Welt und die deutsche Kultur
Bevor der Fokus auf die traditionellen deutschen Methoden gelegt wird, sollen die großen Sauerteigkulturen weltweit zumindest Erwähnung finden:
- Masa Madre (Spanien)
- Levain liquide/dur (Frankreich), bis zu 0,2 % HefeSaccharomyces cerevisiae (Backhefe, Bäckerhefe, Bierhefe) Backhefe wird als Frischhefe (ca. 70 % Wassergehalt) und Trockenhefe (ca. 5 % Wassergehalt) angeboten. 1 g Trockenhefe entspricht etwa 2,5 Frischhefe. Im frischen Zustand riecht sie fruchtig-aromatisch und bricht muschelig. Trockenhefe wird in Tüten zu je 7 g verkauft, man kann sie anstelle von Frischhefe einsetzen. Frischhefe hält sich bei kühler Lagerung (2 – 8 °C) etwa zwei Wochen ohne Qualitätseinbußen. Der Verlust an Triebkraft mit der Alterung liesse sich durch mehr Hefe ausgleichen- allerdings werden mit zunehmendem Alter bestimmte Enzyme aus abgestorbenen Zellen freigesetzt, die Gluten spalten. Dadurch baut der Teig schneller ab. Außerdem trägt ältere Hefe aufdringliches Aroma ein. Frischhefe sollte daher nach dem Kauf schnellstmöglich verarbeitet werden. Das Einfrieren von Hefe zerstört die Hefezellen und vermindert die Möglichkeit der Hefevermehrung. Auf die Triebkraft hat dies nur geringen Einfluss. Die backtechnischen Eigenschaften von Biohefe unterscheiden sich nahezu nicht von konventioneller Hefe. Sie altert etwas schneller und erreicht nicht ganz die Triebkraft. Wieviel Hefe braucht man? Hefe spaltet die Backgemeinde: mancher meint, dass das Gebäckaroma umso besser wird, je weniger Hefe man einsetzt. Andere mögen eben das Hefearoma in der frischen Backware und halten es für typisch. Man bekommt mit mehr Hefe flauschig- wattige Krumen, diese erstrebenswerte Eigenschaft erkauft man sich mit geringerer Frischhaltung. Nur durch Ausprobieren kann man für sich herausfinden, wie hoch der optimale Anteil für ein Rezept liegt. Für lange Garezeiten von bis zu mehreren Tagen nimmt man eher wenig Hefe und senkt zusätzlich die Teigtemperatur. Dazu sollte auch das passende Mehl gewählt werden, um diese Tortur zu überstehen.
Beispiel: 0,2% Hefe/4°C Teigtemperatur Für extrem kurze Garezeiten wählt man eine Teigtemperatur von 25°C und eine Hefekonzentration von 2,5%, evtl. mit Malzzugabe, um das Nährstoffangebot zu optimieren. Dazwischen sind alle Kombinationen möglich. More erlaubt - Lievito Madre (Italien)
- Kochsauerteig aus dem Baltischen
- BalkansauerteigEine Sauerteigführung, die an mehreren Orten unabhängig voneinander erfunden und angewendet wurde, bzw. wird. Namensgebend ist der Balkan, die Führungsart ist jedoch auch im Südwesten Frankreichs zu finden. Weizen- und Roggenmehl werden nach belieben gemischt und als ein Sauerteig angesetzt. Die Methode hat eine verblüffende Triebkraft. More, ähnlich auch im Südwesten Frankreichs zu finden
II. Traditionelle deutsche Sauerteigführungen
Deutsche Sauerteigführungen unterscheiden sich hauptsächlich durch die Anzahl der Stufen, die gewählten Führungstemperaturen (TTTT – Abkürzung für Teigtemperatur. Die Teigtemperatur ist ein häufig unterschätzter Parameter und entscheidet nicht nur über die Fermentsationsdauer/Stehzeit des Teiges, sondern auch über die sich entwickelnden Aromen, auch über den Säuregrad. More), die Reifezeitkurz: RZ, die Ruhezeit der Gare vom Mischen eines (Vor-) Teiges bis zum folgenden Eingriff. Das kann die nächste Stufe einer Auffrischung oder die Zeit vom Formen des Teiglings bis zum Einschießen des Gebäcks in den Ofen sein. More (RZauch: Reifezeit, die Ruhezeit der Gare vom Mischen eines (Vor-) Teiges bis zum folgenden Eingriff. Das kann die nächste Stufe einer Auffrischung oder die Zeit vom Formen des Teiglings bis zum Einschießen des Gebäcks in den Ofen sein. More) und die Teigausbeuteinternational auch Hydration/Hydratation genannt. TA – Kürzel für Teigausbeute, Angabe der Wassermenge im Teig. TA= 160 bedeutet, dass auf 100g Mehl 60g Wasser gegeben werden, TA=200 bedeutet, dass zu 100g Mehl 100g Wasser kommen. Man bezieht also die Wassermenge im Teig auf 100g Mehl und addiert beides. Hydration nennt den prozentualen Anteil des Wassers am Mehl. Also in diesem Beispiel 60% bzw. 100%. More (TAinternational auch Hydration/Hydratation genannt. TA – Kürzel für Teigausbeute, Angabe der Wassermenge im Teig. TA= 160 bedeutet, dass auf 100g Mehl 60g Wasser gegeben werden, TA=200 bedeutet, dass zu 100g Mehl 100g Wasser kommen. Man bezieht also die Wassermenge im Teig auf 100g Mehl und addiert beides. Hydration nennt den prozentualen Anteil des Wassers am Mehl. Also in diesem Beispiel 60% bzw. 100%. More). Gemeinsames Merkmal ist die Roggensauerkultur.
Die zwei wichtigsten Ziele lauten:
- die Prozesse hinter der Säureentwicklung zu verstehen, um auf zu viel oder zu wenig Säure reagieren zu können
- die Triebstärke beeinflussen zu lernen
Die folgende Gliederung ordnet die Führungen nach ihrer Stufenzahl, was für Anfänger die Komplexität gut abbildet.
A. Einstufige Führungen
1. Detmolder 1-Stufen-Sauer
Diese Führung zeichnet sich durch das höchste Versäuerungsvermögen und die größte Verarbeitungstoleranz aus.
- Merkmale: pH-Wert und Säuregrad dieser Sauerteige/Brote sind am stärksten ausgeprägt.
- Versäuerungsgrad: 20 – 50 %, je nachdem, wie hoch der Anteil dunkler Mehle oder Schrot ist und welche Fermentationszeiten angestrebt werden.
- Wahl der TAinternational auch Hydration/Hydratation genannt. TA – Kürzel für Teigausbeute, Angabe der Wassermenge im Teig. TA= 160 bedeutet, dass auf 100g Mehl 60g Wasser gegeben werden, TA=200 bedeutet, dass zu 100g Mehl 100g Wasser kommen. Man bezieht also die Wassermenge im Teig auf 100g Mehl und addiert beides. Hydration nennt den prozentualen Anteil des Wassers am Mehl. Also in diesem Beispiel 60% bzw. 100%. More: Am weitesten verbreitet ist die TAinternational auch Hydration/Hydratation genannt. TA – Kürzel für Teigausbeute, Angabe der Wassermenge im Teig. TA= 160 bedeutet, dass auf 100g Mehl 60g Wasser gegeben werden, TA=200 bedeutet, dass zu 100g Mehl 100g Wasser kommen. Man bezieht also die Wassermenge im Teig auf 100g Mehl und addiert beides. Hydration nennt den prozentualen Anteil des Wassers am Mehl. Also in diesem Beispiel 60% bzw. 100%. More 200 in Kombination mit einem 1150er Roggenmehl – sowohl im Bäckerhandwerk als auch bei den Hobbybäckern. Will man in dieser Kombi Aromaentwicklung und Triebstärke voll ausnutzen, muss man seinen Sauerteig bereits gut kennen und den Moment maximaler Triebkraft nutzen zu wissen, um den Teig in die nächste Stufe zu bringen. Bei bongu wird hauptsächlich mit dem 1370er Joseph und frisch gemahlenem Champagnerroggenvollkornmehl bei einer TAinternational auch Hydration/Hydratation genannt. TA – Kürzel für Teigausbeute, Angabe der Wassermenge im Teig. TA= 160 bedeutet, dass auf 100g Mehl 60g Wasser gegeben werden, TA=200 bedeutet, dass zu 100g Mehl 100g Wasser kommen. Man bezieht also die Wassermenge im Teig auf 100g Mehl und addiert beides. Hydration nennt den prozentualen Anteil des Wassers am Mehl. Also in diesem Beispiel 60% bzw. 100%. More von 173 gearbeitet. Die Kultur ist gutmütiger (hat eine hohe Verarbeitungstoleranz), vollmundiger und ausgesprochen mild. Die längeren Stehzeiten und der Vollkornanteil bringen eine Komplexität hervor, die man sonst nur selten findet. Hier gehen wir 1:1 mit dem deutschen Bäcker, der international die höchste Anerkennung erfährt: Michael Schulze aus Freiburg.
- Eignung: Besonders für säuretolerante Mehle/Schrote und dunkle Brote geeignet, also solche mit hohem Mineralstoffgehalt und für Konsumenten, die charakterstarke Brote schätzen.
- Hinweis: Die Lehrmeinung besagt, dass die Triebkraft einstufiger Führungen ohne Bäckerhefe oft nicht ausreicht, um Broten ein ansprechendes Volumen zu geben. Der Erfolg hängt jedoch stark von der Qualität der Kultur und dem Umgang mit dem Starterauch: Roggen-Anstellgut. Reifer Roggensauerteig, der als Anstellgut für einen frischen Sauerteigansatz mit Wasser und Mehl gemischt wird. More ab. Meiner Meinung nach ist ein auf diese Weise getriebenes Brot wunderbar aromatisch, hält lange frisch und macht die minimal geringere Triebstärke durch ihre Vorteile mehr als wett.
- Beispiele:
– Waldstaude von Alexandra
– Paderborner, ohne dieses Brot läuft Schelli nicht rund
– roggenlastige, dunkle Brote
2. Monheimer Salzsauer
Die ursprüngliche Idee hinter dieser Führung war, den Ansatz des Sauerteigs auf nur noch zweimal pro Woche zu reduzieren und auf diese Weise Arbeit zu sparen.
- Besonderheit: Die Zugabe von 2 % Salz vermindert die Stoffwechselgeschwindigkeit, der Bäcker sagt dazu: „Der Sauerteig wird stabilisiert“.
- Wichtiger Nebeneffekt: Essigsäureproduzenten werden durch das Salz gebremst.
- Ergebnis: Einfach, sicher und ausgewogen im Geschmack.
- Kennzahlen (Beispiele): ASG-Menge 20 % vom Roggensauerteigmehl, RZauch: Reifezeit, die Ruhezeit der Gare vom Mischen eines (Vor-) Teiges bis zum folgenden Eingriff. Das kann die nächste Stufe einer Auffrischung oder die Zeit vom Formen des Teiglings bis zum Einschießen des Gebäcks in den Ofen sein. More: 15 Std., TTTT – Abkürzung für Teigtemperatur. Die Teigtemperatur ist ein häufig unterschätzter Parameter und entscheidet nicht nur über die Fermentsationsdauer/Stehzeit des Teiges, sondern auch über die sich entwickelnden Aromen, auch über den Säuregrad. More 32 °C fallend auf 22 °C, TAinternational auch Hydration/Hydratation genannt. TA – Kürzel für Teigausbeute, Angabe der Wassermenge im Teig. TA= 160 bedeutet, dass auf 100g Mehl 60g Wasser gegeben werden, TA=200 bedeutet, dass zu 100g Mehl 100g Wasser kommen. Man bezieht also die Wassermenge im Teig auf 100g Mehl und addiert beides. Hydration nennt den prozentualen Anteil des Wassers am Mehl. Also in diesem Beispiel 60% bzw. 100%. More: 200, Versäuerung 30 – 40 % (Salz muss bei der Hauptteigbereitung reduziert werden).
Die Kennzahlen sind aus einem Lehrbuch zitiert, ein gut gepflegter Sauerteig benötigt vielleicht die Hälfte der Reifezeitkurz: RZ, die Ruhezeit der Gare vom Mischen eines (Vor-) Teiges bis zum folgenden Eingriff. Das kann die nächste Stufe einer Auffrischung oder die Zeit vom Formen des Teiglings bis zum Einschießen des Gebäcks in den Ofen sein. More, auch kann man ohne Einschränkungen die TeigtemperaturTT – Abkürzung für Teigtemperatur. Die Teigtemperatur ist ein häufig unterschätzter Parameter und entscheidet nicht nur über die Fermentsationsdauer/Stehzeit des Teiges, sondern auch über die sich entwickelnden Aromen, auch über den Säuregrad. More fest auf 24 °C einstellen, um das Verfahren zu vereinfachen. - Beispiele: Es gibt Spezialisten, z. B. Heiko (alterbacksolist auf Insta), die sich tief in diese Führung eingearbeitet haben und exzellente Ergebnisse mit verschiedensten Rezepten erreichen. Es ist eine sehr einfache, universell passende Führung. Die wichtigste Voraussetzung ist eine potente, gepflegte Kultur. Damit erreicht man bei hervorragender Lockerung ein mild-harmonisches, tiefes Brotaroma. Deshalb eignet sie sich für nahezu jede Anwendung. Anders als die Lehrbücher es wiedergeben, vermag diese Führung sehr wohl Teige ohne Hefezugabe gut lockern. Wenn die Kultur entsprechend trainiert wird, kann sie als salzige (2 %) Kultur geführt werden.
3. Berliner KurzsauerMit 20 % Anstellgut und einer TA von ca. 200 wird der Sauerteig über 3 – 3,5 Stunden bei 35 °C geführt. Durch die warme Führung mit hoher Anstellgutmenge fördert man Milchsäurebakterien und Hefen, während die Essigsäurebildner unterdrückt werden. Seinen Reiz hat die Methode durch die schnelle Fermentation- das Brot kommt schneller auf den Tisch. Weil die Fermentationsaromen weniger stark ausgeprägt sind, ist hier die Wahl eines geschmackvollen Mehls besonders wichtig. More
Diese Führung ist in der deutschen Bäckerei eher ein Exot.
- Merkmale: kurze, warme, weiche Führung, die viel AnstellgutDas Anstellgut (ASG) ist verantwortlich für die Brotqualität, durch die individuelle Pflege entwickelt sich eine stabile Bakterien- & Hefekultur und damit ein definiertes Sauerteigaroma. ASG kann entweder immer vom jeweils für den Backtag angesetzten Sauerteig abgenommen oder separat geführt und aufgefrischt werden. More (ASGDas Anstellgut (ASG) ist verantwortlich für die Brotqualität, durch die individuelle Pflege entwickelt sich eine stabile Bakterien- & Hefekultur und damit ein definiertes Sauerteigaroma. ASG kann entweder immer vom jeweils für den Backtag angesetzten Sauerteig abgenommen oder separat geführt und aufgefrischt werden. More) benötigt
- Eignung: für mildes, helles Mischbrot
- Nachteil: geringe Verarbeitungstoleranz, hohe ASG-Menge und wenig Aroma
- Kennzahlen (Beispiele): ASG-Menge 20 % vom Roggensauerteigmehl, RZauch: Reifezeit, die Ruhezeit der Gare vom Mischen eines (Vor-) Teiges bis zum folgenden Eingriff. Das kann die nächste Stufe einer Auffrischung oder die Zeit vom Formen des Teiglings bis zum Einschießen des Gebäcks in den Ofen sein. More: 4 Std., TTTT – Abkürzung für Teigtemperatur. Die Teigtemperatur ist ein häufig unterschätzter Parameter und entscheidet nicht nur über die Fermentsationsdauer/Stehzeit des Teiges, sondern auch über die sich entwickelnden Aromen, auch über den Säuregrad. More 35 °C, TAinternational auch Hydration/Hydratation genannt. TA – Kürzel für Teigausbeute, Angabe der Wassermenge im Teig. TA= 160 bedeutet, dass auf 100g Mehl 60g Wasser gegeben werden, TA=200 bedeutet, dass zu 100g Mehl 100g Wasser kommen. Man bezieht also die Wassermenge im Teig auf 100g Mehl und addiert beides. Hydration nennt den prozentualen Anteil des Wassers am Mehl. Also in diesem Beispiel 60% bzw. 100%. More: 200
- Beispiele: Weil die Fermentationsaromen bei dieser Führung nicht besonders ausgeprägt sind, ist das ein Weg, die Aromen des Mehls und/oder der weiteren Zutaten mehr in den Vordergrund zu bringen. T65 Label Rouge mit einer Prise (5 – 20 %) hellem Roggen und einem Stich Butter (5 %) oder eine Semola-Roggenmischung (70/30) werden zu echten Gassenhauern.
B. Mehrstufige Führungen
Mehrstufige Führungen bieten eine höhere Triebkraft, dazu muss man als Anwender in der Lage sein, den Zeitpunkt der höchsten Triebkraft abzupassen und den Sauerteig sofort in die nächste Stufe zu überführen.
1. Detmolder 2-Stufen-Sauer
Dies ist eine bewährte Praxis und ein guter, sicherer Allrounder für die allgemeine Sauerteigbäckerei. Der Detmolder 2-Stufen-Sauer funktioniert in nahezu allen Sauerteigbroten. Kennzeichen: milde, gut gelockerte Brote.
- Besonderheit: Die erste Stufe kann lang gezogen werden.
- Kennzahlen (Beispiele):
– Stufe 1: Verhältnis (Starterauch: Roggen-Anstellgut. Reifer Roggensauerteig, der als Anstellgut für einen frischen Sauerteigansatz mit Wasser und Mehl gemischt wird. More:Mehl:Wasser) 1:12:6, TTTT – Abkürzung für Teigtemperatur. Die Teigtemperatur ist ein häufig unterschätzter Parameter und entscheidet nicht nur über die Fermentsationsdauer/Stehzeit des Teiges, sondern auch über die sich entwickelnden Aromen, auch über den Säuregrad. More: 25 °C, RZauch: Reifezeit, die Ruhezeit der Gare vom Mischen eines (Vor-) Teiges bis zum folgenden Eingriff. Das kann die nächste Stufe einer Auffrischung oder die Zeit vom Formen des Teiglings bis zum Einschießen des Gebäcks in den Ofen sein. More: 15 –24 Std., TAinternational auch Hydration/Hydratation genannt. TA – Kürzel für Teigausbeute, Angabe der Wassermenge im Teig. TA= 160 bedeutet, dass auf 100g Mehl 60g Wasser gegeben werden, TA=200 bedeutet, dass zu 100g Mehl 100g Wasser kommen. Man bezieht also die Wassermenge im Teig auf 100g Mehl und addiert beides. Hydration nennt den prozentualen Anteil des Wassers am Mehl. Also in diesem Beispiel 60% bzw. 100%. More ca. 150.
– Stufe 2: Verhältnis 1:2:2, TTTT – Abkürzung für Teigtemperatur. Die Teigtemperatur ist ein häufig unterschätzter Parameter und entscheidet nicht nur über die Fermentsationsdauer/Stehzeit des Teiges, sondern auch über die sich entwickelnden Aromen, auch über den Säuregrad. More: 28 °C, RZauch: Reifezeit, die Ruhezeit der Gare vom Mischen eines (Vor-) Teiges bis zum folgenden Eingriff. Das kann die nächste Stufe einer Auffrischung oder die Zeit vom Formen des Teiglings bis zum Einschießen des Gebäcks in den Ofen sein. More: 4Std., TAinternational auch Hydration/Hydratation genannt. TA – Kürzel für Teigausbeute, Angabe der Wassermenge im Teig. TA= 160 bedeutet, dass auf 100g Mehl 60g Wasser gegeben werden, TA=200 bedeutet, dass zu 100g Mehl 100g Wasser kommen. Man bezieht also die Wassermenge im Teig auf 100g Mehl und addiert beides. Hydration nennt den prozentualen Anteil des Wassers am Mehl. Also in diesem Beispiel 60% bzw. 100%. More ca. 190. - Beispiele: Sehr universell einsetzbar. Dietmars Standard-Führung. Für milde Mischbrote, auch mit hohem Weizenanteil. Eine von Dietmar entwickelte Sonderform dieser Zwei-Stufen-Methode ist der Cuvee-Sauerteig. Hier wird in der zweiten Stufe das Roggenmehl durch Weizenmehl ersetzt. Die Triebkraft ist beeindruckend und auch das Aromaprofil verändert sich in Richtung Balkan-Sauer. Passt par excellence zu schwäbisch-bayrischen hellen Mischbroten wie Ausgehobenem, Dinkel-Roggen, Halbweißem und vielen anderen. Neben der Salz-Sauer-Führung die zweite eierlegende Wollmilchsau.
2. Detmolder 3-Stufen-Sauer (Der „Alte“)
Diese Methode gilt als die Königsdisziplin, hatte vor Jahren noch eine hohe Relevanz, als das Sauerteigwissen noch als Geheimwissen der Druiden und Schamanen weitergegeben wurde. Mit den heutigen Sauerteigqualitäten und ein wenig Backerfahrung fährt man mit einem 2-Stufen-Sauer schon sehr sicher. Auch das häufig hervorgehobene, besonders ausgewogene, harmonische Aromaprofil ist dem oben beschriebenen Salzsauer-Verfahren nicht überlegen. Angestrebte Teigversäuerung: 30 – 40 %.
- Wirkung: Sie erzeugt milde, aromatische und triebstarke Sauerteige.
- Qualitätssteuerung: Letzte Stufe zeitlich kurz halten: Die Brotqualität steigt, die Verarbeitungstoleranz sinkt.
- Ablauf (Kennzahlen):
– Stufe 1 (AnfrischsauerTeig der ersten Stufe mehrstufiger Sauerteigführungen. More): RZauch: Reifezeit, die Ruhezeit der Gare vom Mischen eines (Vor-) Teiges bis zum folgenden Eingriff. Das kann die nächste Stufe einer Auffrischung oder die Zeit vom Formen des Teiglings bis zum Einschießen des Gebäcks in den Ofen sein. More: 5 – 8 Std., TTTT – Abkürzung für Teigtemperatur. Die Teigtemperatur ist ein häufig unterschätzter Parameter und entscheidet nicht nur über die Fermentsationsdauer/Stehzeit des Teiges, sondern auch über die sich entwickelnden Aromen, auch über den Säuregrad. More 25 – 26 °C, TAinternational auch Hydration/Hydratation genannt. TA – Kürzel für Teigausbeute, Angabe der Wassermenge im Teig. TA= 160 bedeutet, dass auf 100g Mehl 60g Wasser gegeben werden, TA=200 bedeutet, dass zu 100g Mehl 100g Wasser kommen. Man bezieht also die Wassermenge im Teig auf 100g Mehl und addiert beides. Hydration nennt den prozentualen Anteil des Wassers am Mehl. Also in diesem Beispiel 60% bzw. 100%. More: 200 – 220, Verhältnis ASGDas Anstellgut (ASG) ist verantwortlich für die Brotqualität, durch die individuelle Pflege entwickelt sich eine stabile Bakterien- & Hefekultur und damit ein definiertes Sauerteigaroma. ASG kann entweder immer vom jeweils für den Backtag angesetzten Sauerteig abgenommen oder separat geführt und aufgefrischt werden. More:Mehl:Wasser 1:2:3, Mehlmenge in der ersten Stufe: 1 % vom Sauerteigmehl
– Stufe 2 (Grundsauer=Grundsauerteig Allgemein versteht man darunter einen Sauerteig, der über ca. 10 bis 20h bei 20°C bis 22°C gereift ist. Dafür wird eine eher feste Teigkonsistenz benötigt. Die Aktivität der eigenen Kultur und das Verhältnis von ASG zu Mehl bestimmen als weitere Faktoren die länge der Reifezeit. Diese Stufe dient der Säure- und Aromabildung. Mit guten Kulturen kann man bereits mit dem Grundsauer -ohne Hefezusatz- Teige treiben und aromatische Brote backen. Der Begriff Grundsauer findet bei mehreren Führungen Verwendung. More): RZauch: Reifezeit, die Ruhezeit der Gare vom Mischen eines (Vor-) Teiges bis zum folgenden Eingriff. Das kann die nächste Stufe einer Auffrischung oder die Zeit vom Formen des Teiglings bis zum Einschießen des Gebäcks in den Ofen sein. More: 6 – 10 Std., TTTT – Abkürzung für Teigtemperatur. Die Teigtemperatur ist ein häufig unterschätzter Parameter und entscheidet nicht nur über die Fermentsationsdauer/Stehzeit des Teiges, sondern auch über die sich entwickelnden Aromen, auch über den Säuregrad. More 23 – 28 °C, TAinternational auch Hydration/Hydratation genannt. TA – Kürzel für Teigausbeute, Angabe der Wassermenge im Teig. TA= 160 bedeutet, dass auf 100g Mehl 60g Wasser gegeben werden, TA=200 bedeutet, dass zu 100g Mehl 100g Wasser kommen. Man bezieht also die Wassermenge im Teig auf 100g Mehl und addiert beides. Hydration nennt den prozentualen Anteil des Wassers am Mehl. Also in diesem Beispiel 60% bzw. 100%. More: 150 – 165, Verhältnis ASGDas Anstellgut (ASG) ist verantwortlich für die Brotqualität, durch die individuelle Pflege entwickelt sich eine stabile Bakterien- & Hefekultur und damit ein definiertes Sauerteigaroma. ASG kann entweder immer vom jeweils für den Backtag angesetzten Sauerteig abgenommen oder separat geführt und aufgefrischt werden. More:Mehl:Wasser 1:5:3, fester Sauerteig!
– Stufe 3 (Vollsauer): RZauch: Reifezeit, die Ruhezeit der Gare vom Mischen eines (Vor-) Teiges bis zum folgenden Eingriff. Das kann die nächste Stufe einer Auffrischung oder die Zeit vom Formen des Teiglings bis zum Einschießen des Gebäcks in den Ofen sein. More: 3 – 10 Std., TTTT – Abkürzung für Teigtemperatur. Die Teigtemperatur ist ein häufig unterschätzter Parameter und entscheidet nicht nur über die Fermentsationsdauer/Stehzeit des Teiges, sondern auch über die sich entwickelnden Aromen, auch über den Säuregrad. More 25 – 32 °C, TAinternational auch Hydration/Hydratation genannt. TA – Kürzel für Teigausbeute, Angabe der Wassermenge im Teig. TA= 160 bedeutet, dass auf 100g Mehl 60g Wasser gegeben werden, TA=200 bedeutet, dass zu 100g Mehl 100g Wasser kommen. Man bezieht also die Wassermenge im Teig auf 100g Mehl und addiert beides. Hydration nennt den prozentualen Anteil des Wassers am Mehl. Also in diesem Beispiel 60% bzw. 100%. More: 180 – 200, Verhältnis ASGDas Anstellgut (ASG) ist verantwortlich für die Brotqualität, durch die individuelle Pflege entwickelt sich eine stabile Bakterien- & Hefekultur und damit ein definiertes Sauerteigaroma. ASG kann entweder immer vom jeweils für den Backtag angesetzten Sauerteig abgenommen oder separat geführt und aufgefrischt werden. More:Mehl:Wasser 2:3:3, weicher Sauerteig - Beispiele: Wirklich relevant für Roggenbrötchen mit guter Lockerung, die hefefrei gebacken werden sollen. Sonst: alle 2-Stufen-Rezepte, Monheimer Salzsauer-Rezepte.
3. Schaum- oder Schlagsauer-Verfahren (5 Stufen)
Dieses Verfahren ist aufwändig und besteht aus fünf Stufen. Die Führung wird über alle Stufen weich und warm geführt, um Sauerstoff einarbeiten zu können und eine hohe Stoffwechselgeschwindigkeit zu erzielen.
- Zentrales Ziel: Es ist die effektivste Methode, Säurebildung zu unterdrücken und gleichzeitig den Hefetrieb zu maximieren.
- Methode: Den Hefekulturen wird Sauerstoff zur Verfügung gestellt, was neben einer guten Nährstoffversorgung für die Hefevermehrung essentiell ist. Dies stärkt die Hefen relativ zu den Bakterien und fördert den CO2-Austrieb, wodurch die Brotlockerung optimiert wird.
- Beispiele: keine.
III. Zusammenfassung und Nutzen
Dieses Wissen dient als Baukasten für die eigene Rezeptentwicklung und ermöglicht das Verständnis der dahinter liegenden Prozesse. Durch die FermentationAndere Bezeichnungen: Fermentierung, Gärung, Reifung hier: allg. Begriff für Stoffwechselprozesse, die mithilfe von Enzymen Teige zur Backreife führt. Ähnliche biochemische Abläufe sind bei der Herstellung vieler anderer Lebensmittel (Bier, Wein, Käse, Schinken, Sojasauce…) zu finden. Die Fermentation startet, wenn Wasser, Mehl und „Starter“ (Hefe, Sauerteig) zusammenkommen. Sie produziert Gärgase, Aroma(vor)stufen, baut aber auch unverträgliche Stoffe ab. More entstandene, erdig-aromatische Brote finden zunehmend Eingang in die anspruchsvolle Küche. Es sind dadurch sehr individuelle Brotrezept-Entwicklungen möglich.
Durch die praktische Beschäftigung mit den Sauerteigen gelangt man nahezu automatisch zu kräftigeren, aromatischeren Sauerteigen und zwangsläufig zu besserem Brot. Diese neue Brotqualität hat in den letzten Jahren schon viele Lebensläufe verändert. Quereinsteiger sind zu Local Heroes erkoren worden.
Zitat Claus Meyer, Kopenhagen:
„Brot ist auch eine der demokratischsten Formen von Luxus: Fast jeder kann sich 500 Gramm Mehl leisten.“