Allzweck-Weck

Großartiges Frischegebäck, für das Frühstück, als Schulbrot, als Mitbringsel der Hit! Kann ohne Termindruck abends als Teigling in den Kühlschrank wandern, um flexibel morgens zum Frühstück oder über den Tag nach Bedarf gebacken zu werden.

Zutatenübersicht

Ursprungsrezept nach Dietmar Kappl für 1600g Teig. Ergibt 5 Weck á 320g Teigeinwaage

Planungsbeispiel

Gesamtzubereitungszeit:

ca. 27 Stunden

Tag 1

Morgens

Sauerteig herstellen, 12 Stunden ruhen lassen

Abends

Kneten, 45 Minuten Teigruhe, rundwirken, 15 Teigruhe, dann 15 Stunden über nacht reifen lassen.

Tag 2

Morgens/Mittags

Abbacken

Das Rezept

1. Sauerteig

5g Roggen-Anstellgut

80g Wasser

15°C

100g R960

20°C

Alle Zutaten mischen und 12 Stunden bei 20°C ruhen lassen

2. Hauptteig

180g reifer Sauerteig 

20°C

500g Wasser

4°C

15°C

50g Butter

20°c

22g Salz

10g Frischhefe

6°C

nach Wunsch: Kümmel

  1. 3 Minuten langsam anmischen
  2. 10 Minuten stehen lassen (Fermentolyse)
  3. 3 Minuten schnell auskneten
  4. 45 Minuten abgedeckt reifen lassen

Aufarbeitung & Backen

1

5 Teiglinge á 320g abstechen, rundwirken und 15 Minuten ruhen lassen

2

Dann straff länglich aufarbeiten. Schöne Seite oben.

3

Im Kühlschrank bei 4°C für 15 Stunden reifen lassen. Erst nach dem Durchkühlen abdecken- sonst  besteht die Gefahr der Überreife

4

Ofen auf 230°C vorheizen. Teiglinge einschneiden, mit Wasser absprühen. Backzeit: 27 Minuten – Schwaden!

Schellis Urteil

Hinreißend in Aussehen und Genuss.  Der kleine, versäuerte Roggenanteil legt herzhaften Belag nahe. Die Krume ist flaumig, weich, zart und duftig. Die resultierende TA von 158 macht das Gebäck knusprig, ohne dass die Gefahr besteht, es würde latschig oder zäh. Die Butter ist obligat. Sie sorgt neben dem Duft für Harmonie zwischen Roggen und Säure und für einen kurzen Biss. Durch sie wird das Backwerk zur Symphonie. Das Tipo 0 orange ist ein unterschätztes Universalmehl und verdrängt locker das deutsche Type 550 vom Sockel. In jedem Rezept. Sowohl geschmacklich als auch in der Verarbeitung.

Mit der Theorie vorneweg helfen wir uns, das Weck einzuordnen: es ist ein Zwitter. Unser Sauerteig hat noch nicht die vollständige Ruhephase erreicht, er ist nicht voll ausgesäuert und hat Restaktivität, wenn er in den Hauptteig geht. Deshalb hilft er der Hefe beim Trieb und bringt auch nicht die komplette Säure mit.

Die Weck wirken dadurch milder, was bei dem hohen Anteil hellen Weizenmehls erwünscht ist. Nachteil: das Backwerk ist am nächsten Tag altbacken, sollte deshalb frisch verzehrt werden.