Zutatenübersicht
Zutaten für das Gesamtrezept in Prozent und Gramm auf 1000g Mehl im Hauptteig.
Für ein großes oder zwei mittlere Brote zu (je) ca. 1800 g bzw. ca 900g
- 40g (40%) ASG auf das Mehl im Sauerteig bezogen
- 500g (50%) Erik
- 500g (50%) Ragnar)
- 900g (90%) Wasser
- 25g (2,2%) Salz
Planungsbeispiel
ca. 36-42 Stunden
14:00 und 17:00
Sauerteig auffrischenauch: Anfrischen. Sauerteige werden mit einem Fütterungsvorgang in die aktive Phase überführt. More
20:00
Sauerteig in den Kühlschrank
10:00
AutolyseDurch die Verbindung von Mehl und Wasser verquellen Stärke und Eiweiße mit Wasser und erledigen einen Großteil der Mischarbeit eines Kneters. Durch die kürzere Knetzeit reduziert sich die Oxidation der im Mehl enthaltenen Farbstoffe (Carotinoide). Der Teig bleicht nicht aus, behält Aromastoffe. Das ist besonders wichtig, um geschmackvolle Mehle ihres Wertes nicht zu berauben. Enthält der Autolyseteig bereits einen Vor- oder Sauerteig, wird er Fermentolyseteig (Vorgang: Fermentolyse) genannt. Die Franzosen sehen sich als Erfinder dieser Idee (Prof. Raymond Calvel, 1914 – 2005). More
10:30
Hauptteig Ansatz
11:15 und 12:00
in der Wanne aufziehen(vom Teig) auch: Stretch and fold. Eine sehr effektive Maßnahme, um Ordnung in die Proteinstrukturen zu bekommen. Neben der Quellung, also der physikalischen Bindung von Wasser an die Stärke und Proteine, gehört zur Teigentwicklung auch dieses Dehnen & Falten. Es dient zusätzlich der Temperaturangleichung, damit der Teig gleichmäßig reift. Mit dem Zeitpunkt und der Häufigkeit dieser Maßnahme steuert man zusätzlich das Porenbild (von fein, gleichmäßig bis grob & wild) im fertigen Brot. More
15:00
Teig teilen, vorformen
15:30
Teigling formen, in den Gärkorb
16:00
Kühlschrank, nicht abgedeckt
16:30
abdecken
Tag 3
zwischen 7:00 und 11:00
Backen!
Das Rezept
1. Sauerteig
Tag 0 - Vorbereitung
2x 20g ASGDas Anstellgut (ASG) ist verantwortlich für die Brotqualität, durch die individuelle Pflege entwickelt sich eine stabile Bakterien- & Hefekultur und damit ein definiertes Sauerteigaroma. ASG kann entweder immer vom jeweils für den Backtag angesetzten Sauerteig abgenommen oder separat geführt und aufgefrischt werden. More
2x 20g Wasser
30°C
2x 20g Mehl
20°C
- ASGDas Anstellgut (ASG) ist verantwortlich für die Brotqualität, durch die individuelle Pflege entwickelt sich eine stabile Bakterien- & Hefekultur und damit ein definiertes Sauerteigaroma. ASG kann entweder immer vom jeweils für den Backtag angesetzten Sauerteig abgenommen oder separat geführt und aufgefrischt werden. More 2x auffrischenauch: Anfrischen. Sauerteige werden mit einem Fütterungsvorgang in die aktive Phase überführt. More z.B. um 14:00 und 17:00
- dazu 20g ASGDas Anstellgut (ASG) ist verantwortlich für die Brotqualität, durch die individuelle Pflege entwickelt sich eine stabile Bakterien- & Hefekultur und damit ein definiertes Sauerteigaroma. ASG kann entweder immer vom jeweils für den Backtag angesetzten Sauerteig abgenommen oder separat geführt und aufgefrischt werden. More mit 20g Mehl und 20g Wasser mischen, dann 3 Stunden bei 27°C reifen lassen
- nach der 2. Auffrischung (Vortag abends) in den Kühlschrank bei 4°C
- Mehl: 50% Manitobo und 50% frz. Weizenvollkornmehl
Tag 1 - morgens
40g ASG
100g Mehl
20°C
100g Wasser
35°C
- alle Zutaten mischen
- TeigtemperaturTT – Abkürzung für Teigtemperatur. Die Teigtemperatur ist ein häufig unterschätzter Parameter und entscheidet nicht nur über die Fermentsationsdauer/Stehzeit des Teiges, sondern auch über die sich entwickelnden Aromen, auch über den Säuregrad. More 30°C, reift bei 24°C Raumtemperatur 4-5 Stunden
Keine Vollreife, nicht bis Peak ausreifen lassen!
2.Tag 2 - Hauptteig
1. Sauerteig, Wasser und Mehl mischen, dann 30 Minuten quellen lassen (Fermentolyse). Die TeigtemperaturTT – Abkürzung für Teigtemperatur. Die Teigtemperatur ist ein häufig unterschätzter Parameter und entscheidet nicht nur über die Fermentsationsdauer/Stehzeit des Teiges, sondern auch über die sich entwickelnden Aromen, auch über den Säuregrad. More sollte 24°C betragen.
25g Salz
150g bis 250g Wasser
2. 25 g Salz zufügen, auskneten
3. je nach Backerfahrung zwischen 150 und 250 g Wasser als Bassinage in der Endphase des Knetens schluckweise hinzufügen
4. Stockgare 4-5 Stunde, nach 45 und nach 90 Minuten aufziehen(vom Teig) auch: Stretch and fold. Eine sehr effektive Maßnahme, um Ordnung in die Proteinstrukturen zu bekommen. Neben der Quellung, also der physikalischen Bindung von Wasser an die Stärke und Proteine, gehört zur Teigentwicklung auch dieses Dehnen & Falten. Es dient zusätzlich der Temperaturangleichung, damit der Teig gleichmäßig reift. Mit dem Zeitpunkt und der Häufigkeit dieser Maßnahme steuert man zusätzlich das Porenbild (von fein, gleichmäßig bis grob & wild) im fertigen Brot. More (Dehnen und Faltenauch: Stretch and fold oder Aufziehen. Eine sehr effektive Maßnahme, um Ordnung in die Proteinstrukturen zu bekommen. Neben der Quellung, also der physikalischen Bindung von Wasser an die Stärke und Proteine, gehört zur Teigentwicklung auch dieses Dehnen & Falten. Es dient zusätzlich der Temperaturangleichung, damit der Teig gleichmäßig reift. Mit dem Zeitpunkt und der Häufigkeit dieser Maßnahme steuert man zusätzlich das Porenbild (von fein, gleichmäßig bis grob & wild) im fertigen Brot. More)
Aufarbeitung & Backen
1
Den Teig teilen, locker vorformen (rundwirken), dann 30 Minuten entspannen lassen
2
Zum Brotlaib formen und im Gärkorb 30 Minuten anspringen lassen
3
Bei 4°C ohne Abdeckung im Kühlschrank herunterkühlen.
Nach 30 Minuten abdecken, um ein Austrocknen zu verhindern.
4
Nach 12-24 Stunden backen:
- ofen auf 250°C vorheizen
- einschießen, beschwaden, dann 20 Minuten bei 250°C anbacken
- dann bei 200°C zu einer Kerntemperaturhier: gemessen im Gebäck während des Backvorgangs. Anhand der Kerntemperatur kann festgestellt werden, ob das Gebäck ausgebacken ist. Auch dieser Vorgang erfordert Sorgfalt- ich habe einen gestandenen Ausbilder der Akademie in Weinheim einen Wert nehmen sehen, das Brot hat er für ausgebacken erklärt und im Moment des Stürzens aus der Backform fiel es in sich zusammen. Das Thermometer wurde zu tief eingestochen und maß einen Wert am Boden. Nicht umsonst heisst es „Kerntemperatur“. Kleingebäck wird nach Erfahrung aus dem Ofen geholt. Rührkuchenqualität profitiert sehr von einem genauen Zeitpunkt des Ausbackens- der Holzstabtest zeigt fast immer an, wann es zu spät ist.
Brot: 98°C: fertig gebacken, 96°C halbgebacken
Brioche: 94°C
Rührkuchen: 93°C More von 97°C ausbacken
Schellis Urteil
Bestes, kräftig-nordisches Alltagsbrot. Dezente, zum Vollkornmehl passende Säure. Eine Wucht im Aussehen: die Purpur-Krume zieht sofort jeden in den Bann, der erdige Duft des charakterstarken Getreides schreit nach Butter und Salz. Das Glück strömt aus den Poren.
Ein Brot, das sich bestens in unseren Sauerteigkurs integriert.
- Wir benötigen einen fitten Sauerteig, den wir jung ernten.
- Im zweiten Schritt wählen wir eine Versäuerung von ca. 8% (Mehl auf Mehl!) um die entstehende Säure in Harmonie mit dem Brot zu halten. Weizen verträgt in meiner Welt weniger Säure als Roggen, Vollkorn mehr als AuszugsmehlAuszugsmehle bestehen aus einem Teil des vollen Korns, ohne Randschichten. Alle Mehltypen außer dem Vollkornmehl sind Auszugsmehle. More.
- Der dritte, wichtige Faktor ist die Wahl der Temperatur bei der GärverzögerungMeist wird unter Gärverzögerung das Kühlen von Teigen oder Teiglingen verstanden. Eine verzögerte Fermentation kann auch durch Osmosestress (Salz, Zucker, wenig Wasser) herbeigeführt werden.
Durch niedrigere Temperaturen laufen die enzymatischen Vorgänge im Teig langsamer ab. Mit Hilfe von Gärverzögerern (besonderen Kühlschränken) können Teige und Teiglinge für eine vorgegebene Zeit unterschiedlichen Temperaturen und Feuchtigkeiten/Dampfsättigungen ausgesetzt werden. Man kann sie dann auf den Punkt abbacken. Die Gärverzögerung ist ein Qualitätsmerkmal vieler Produkten gegenüber den direkt geführten. Frischhaltung, Geschmack und Krustenstruktur gewinnen. Die Auslastung der zur Verfügung stehenden Backflächen wird durch die Flexibilisierung des Reifezeitpunktes optimiert. More: 3-4°C. Damit reduzieren wir sowohl die Säureentwicklung als auch die Volumenentwicklung (die beiden Stoffwechselwege müssen wir gedanklich voneinander trennen, um in unserm Sauerteigverständnis weiterzukommen).