Die Entdeckung: Rosenkohl-Risotto

So zubereitet, dass auch der größte Skeptiker auf die Knie fällt. Risotto ist in unseren Breitengraden eher selten vertreten. Für mich liegt die Erklärung in zwei Punkten begründet:

 

  • Risotto wird nicht als vollständige Mahlzeit anerkannt.
  • fehlende Vertrautheit im Umgang mit der Zubereitung

Das ändert sich mit diesem Beitrag. Ein einfaches Rezept mit klarer Struktur belohnt uns mit einer harmonischen, lange sättigenden Wintermahlzeit. Unbedingt selber machen! Soulfood, das sofort in Deine Alltagsküche einzieht.


Die Idee für diese Zubereitung stammt von Michael, einem befreundeten Gourmet. Seines Zeichens Weltenbummler und Experte für die Essenszubereitung. Schwerpunktküchen: Italien, Indien, Thailand.

Riso Carnarol Semi-Integrale in der Nahaufnahme - 22 Monate in der Schale gereift, dann halbgeschält

Riso Carnaroli Semi-Integrale in der Nahaufnahme – 22 Monate in der Schale gereift, dann halbgeschält

Zutatenübersicht

Zutatenübersicht für 2 Personen

Planungsbeispiel

Gesamtzubereitungszeit:

ca. 60 Minuten

Tag 1

frisch zubereiten und sofort genießen!

Das Rezept

1. Vorbereitung - Mise en place

500g frischer Rosenkohl

500g Gemüsebrühe, ungesalzen

100g Pecorino oder Parmigiano

100g Pancetta

50g Schalotte oder Zwiebel

70g Butter, Muskat und Salz, Pfeffer

  1. Rosenkohl putzen und halbieren
  2. Gemüsebrühe zubereiten
  3. Käse fein reiben
  4. Pancetta in ~6mm Würfel schneiden
  5. Schalotte fein würfeln
  6. alle Zutaten bereitstellen
 
 

2. Zubereitung

Rosenkohl auf der Schnittfläche in Olivenöl leicht anrösten, mit etwas Wasser oder Brühe knapp garen, zwischendurch mit Salz, Pfeffer, Muskat und etwas Butter abschmecken.

 

Zeitgleich den Pancetta langsam auslassen, die Schalotte mit anschwitzen (nicht bräunen) und den Reis dazurühren, bis er anfängt, zu duften (bei ca. 80°C).

Jetzt kann der erste Teil der Brühe angegossen werden, der Bratenansatz vom Pancetta löst sich vom Pfannenboden.

Wenn der Reis die Flüssigkeit nahezu aufgenommen hat, kommt schluckweise alle paar Minuten unter Rühren weitere  Brühe hinzu- wir nähern uns dem optimalen Biss des Reises. Kurz vor Erreichen der Zielgerade (al Dente) Butter und geriebenen Pecorino einrühren.

Nach gut 20 Minuten sollte der Reis die richtige Konsistenz erreicht haben.

Jetzt ist es Zeit, die beiden Fraktionen, Rosenkohl & Reis, zu vereinen. Alle Hungrigen sitzen bereits am Tisch.

Die schlotzige, cremige Masse kann mit einer Kelle portioniert werden. Nach Belieben mit Pecorino bestreuen und mit einem guten Auxerrois genießen! Schwarzer Pfeffer aus der Mühle steht zusätzlich am Tisch.

Schellis Urteil

Unser Haus- und Hof- Risotto. Der Rosenkohl wird auf diese Weise harmonisch eingebunden und man trifft leicht den passenden Biss- wichtig für den Genuss. Ebenso spielt die Wahl des Risotto-Reises eine wesentliche Rolle, weil der “semiintegrale” dem Kohl Paroli bietet. Er schmeckt etwas robuster. Die anderen Reise wären zu fein in diesem Ensemble. 

Wir müssen noch über den exakten Garpunkt des Rosenkohls reden. Den zu treffen, ist nicht schwer, jedoch entscheidend für die Genussqualität. Überreizen wir, schmeckt die Sache durchdringend kohlig, untergaren wir, bleibt er fest mit blättriger Textur im Mund. Erreichen wir den Punkt, schieben wir das Gericht auf ein neues Niveau. Deshalb: zwischendurch probieren- mit dem Messer einstechen oder tatsächlich im Mund prüfen. Wir suchen die Konsistenz einer knapp reifen Erdbeere- das ist die Himmelspforte.

Diese Komposition bietet eine erfüllende Mahlzeit, ein Essen, auf das man sich schon am Vortag freut. Der Reis hat durch den besonderen Herstellungsprozess eine festere Konsistenz und wird deshalb unkompliziert auf den Punkt gekocht- man muss lange suchen, um einen Italiener zu finden, der ein solches, hochklassiges Risotto auftischt. Der DeTacchi-Reis wird bei uns von Sterne-Gastronomen bestellt, weil seine Qualität schmeckbar besser ist und er seinen optimalen Biss über lange Zeit halten kann. Das ist die Folge eines 22 monatigen Reifungs- und Trocknungsprozesses im Spelz nach der Ernte. Das macht den Unterschied.